NORD STREAM-PIPELINE

BLITZSCHUTZMASSNAHMEN AN DEUTSCHLANDS ANLANDESTATION DER NORD STREAM-PIPELINE SICHERN EUROPAS ERDGASVERSORGUNG

Gasanlandestationen, bei denen das Gas gemessen und zum weiteren Transport aufbereitet wird, haben in der Regel große flächenmäßige Abmessungen und exponiert positionierte Ausblasöffnungen mit explosionsgefährdeten Bereichen. Für diese Anwendungsfälle sind Blitzschutz- und Erdungsmaßnahmen äußerst wichtig. Die Nord Stream Pipeline und die Anlandestation Greifswald stellen mit ihren extrem hohen Betriebsdrücken eine Besonderheit dar und erfordert die zusätzliche Festlegung von Maßnahmen. Die Realisierung eines solchen Projekts erstreckt sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Dieser Beitrag zeigt einen Auszug über die getroffenen Schutzmaßnahmen.

BEI DER PLANUNG DES ERDUNGSSYSTEMS SIND NICHT NUR DIE GESICHTSPUNKTE DES BLITZSCHUTZES SONDERN AUCH DIE EINER STARKSTROMANLAGE ZUR BERÜCKSICHTIGEN.

Am Lubminer Ostseestrand schlägt das automatisierungstechnische Herzstück der größten europäischen Energieinfrastrukturinvestition der letzten Jahre. Dort erreicht die Nord Stream-Pipeline deutschen Boden und liefert pro Stunde bis zu 6 Mio. m³ russisches Erdgas zur neuen

Anlandestation Greifswald in Lubmin. Hier wird das im 1.200 Pipeline-km entfernten russischen Wyborg in die Nord Stream eingespeiste Erdgas aufbereitet und gemessen, bevor es durch die Pipelines »OPAL« (Ostsee- Pipeline-Anbindungsleitung) der OPAL Gastransport GmbH & Co. KG nach Süden bis in die Tschechische Republik sowie »NEL« (Nordeuropäische Erdgasleitung) der Nel Gastransport GmbH nach Westen in Richtung des Speichers Rehden weitergeleitet wird. Dazu wurde die größte Gasmessstation Europas mit zwölf Messschienen gebaut. Rund 750 Sensoren, mehr als 2.400 Ventile und 360 elektrische Antriebe wurden installiert. Zum Schutz der Technik wurde ein Blitzschutzkonzept und Überspannungskonzept mit von der EMSR-Planungsabteilung der GASCADE Gastransport GmbH zusammen mit dem TÜV Hessen erarbeitet. In Basic- und Detailplanung arbeitet GASCADE im Auftrag der Fernleitungsnetzbetreiber der OPAL und der NEL mit THOR-DONAR zusammen.

PLANUNGSAUFTRAG

Im August 2009 wurde der Auftrag für die Ausführungsplanung über das Blitzschutz- und Erdungssystem für den Standort Lubmin erteilt. Planungsgrundlage bildeten die einschlägigen deutschen Normen und Gesetze. Aufgrund der besonderen Anlagenkonfigurationen war die Umsetzung der Normen nicht in allen Bereichen vollständig möglich. Hier wurden mit dem Auftraggeber und dem Sachverständigen standortbezogene Lösungen umgesetzt, die das Schutzziel sicherstellen.

mk/Text in Kurzfassung
Michael Kieler, THOR-DONAR GmbH, Hamburg, Deutschland, mkieler@thor-donar.com
Ralf Hartmann, GASCADE Gastransport GmbH, Kassel, Deutschland, ralf.hartmann@gascade.de

6 MIO. m³

PRO STUNDE

AUGUST 2009

AUSFÜHRUNGSPLANUNG

750

SENSOREN

2.400

VENTILE

AUF NUMMER SICHER